Reiner Fakeman und die Googlability

Weil wir alle im Web Spuren hinterlassen und weil Personalagenturen bereits im Web nach Profilen suchen und unsere digitale Identität überprüfen, hat die Wirtschaftswoche ein Experiment gestartet: Reiner Fakeman, eine erfundene Person, deren Weg man im Netz nachverfolgen kann von delicious über diverse Blogs bis Myspace. Er hat sogar eine Amazon-Wunschliste, schreibt seinen eigenen Blog und diskutiert auch mit. Nur sein Xing-Account wurde wieder gelöscht.

Das passt zum aktuellen Blog-Skandal um Ehssan Dariani, einem der Gründer von StudiVZ, der gerade mit so einigen digitalen Hinterlassenschaften seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.

Echt interessantes Thema – hab ich doch grad erst am Wochenende bei den Lokalisten wieder überlegt, wie viel ich über meine Person preis gebe … obwohl ja eigentlich sowieso schon alles bei Xing oder Passado (oder wie die Schulfreunde-Websites nun heißen) steht. 😉 Und die Suche nach meinem Nick und meinem richtigen Namen liefert auch erschreckend viele Google-Ergebnisse!

via Cio-Weblog: Googlability: Auf der Spur von Reiner Fakeman

Fred Cavazzas Ausblick auf Web3.0

Kämpfen wir doch grad noch mit dem Begiff Web2.0, liest man auch schon alle naselang was von Web3.0.

Fred Cavazza, der uns letztens schon unser digitales Ich präsentierte, beschreibt seine Sicht auf das Web3.0 der Zukunft. Angefangen zu lesen hatte ich den Artikel bereits am Samstag auf französisch aber nun hat er ihn auch auf englisch im Blog.

Fred Cavazza zeigt, wie sich der Prozess der Kaufentscheidung bis zur Kaufabwicklung von Web1.0 derzeit zu Web2.0 entwickelt hat und wie er sich angesichts neuer Anwendungen im zukünftigen Web3.0 weiter verändert. Nämlich dass wir Produkte in virtuellen Welten oder Online Games entdecken, über Mashups kaufen und z.B. über Linden Dollar (Second Life) bezahlen.

Sehr interessant sind die Links zu neuen Diensten und Anwendungen in der Web2.0- (oder Web3.0?) Landschaft.

Stadtleben.de in neuem Web2.0-Gewand

Das Stadtportal Stadtleben.de hat vergangenen Freitag einen überarbeiteten und erweiterten Auftritt online gestellt. Stadtleben hat mit diesem Relaunch einen ordentlichen Schritt Richtung Web2.0 hingelegt, und wie ich finde, ist das sehr gut gelungen.

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Auf Stadtleben gibt es jetzt Blogs, Tags, RSS-Feeds und ins Branchenbuch sind Google-Maps integriert. User können ihrem Profil einen eigenen Look geben und über FOAF andere Profile wie Xing, Flickr, Delicious, Sevenload, YouTube etc. angeben. Das ganze ist mit viel Javascript und AJAX umgesetzt.

Premiumaccounts

Neu sind jetzt Premiummitgliedschaften mit vergleichbaren Preisen wie bei Xing: z.B. 3 Monate für 17,95 Euro. Laut AGB erhält das Premium-Mitglied unter anderem zusätzlich erweiterte Suchfunktionen, vollen Zugriff auf die Kontaktdatenbank, zahlreiche eigene Fotos können ins Profil hochgeladen werden, es gibt mehr Speicher im Postfach und weitere Vorteile.
Bis Ende des Jahres können alle User den kompletten Umfang nutzen, ab nächstem Jahr wird das Premium-System eingeführt. Bleibt abzuwarten, ob das Angebot angenommen wird, bzw. ob die Site auch ohne Premium noch nutzbar bleibt. So wie bei Xing eben.

Qualität

Interessant fand ich auch den Passus zur Qualitätssicherung in den AGB: “Das Benutzerprofil wird – aus Gründen der Qualitätssicherung – automatisch gelöscht, falls der kostenlose Basis – Nutzer über einem Zeitraum von 6 Monaten nicht online aktiv war.” Endlich mal eine Community, die sich nicht durch die Anzahl registrierter User definiert, sondern tote Profile rausschmeißt und so die Qualität der Community bewahrt.

Kommunikation

Auch finde ich, ist die Kommunikation der Änderungen durch den Relaunch recht gut gelungen. Beim erstmaligen einloggen werde ich über alles Wichtige informiert, es gibt überall Hilfe-Boxen, die neue oder geänderte Features beschreiben, bei den Tags hilft ein Stichwortgenerator usw. Übrigens halte ich den Stichwortgenerator für ein recht gutes Mittel den Tag-Wildwuchs in Grenzen zu halten.
Natürlich gibts im Moment noch viel Gejammer, die neue Site wäre zu unübersichtlich, aber das gehört zu einem so umfassenden Relaunch dazu und ist unter “Macht der Gewohnheit” abzuheften.

Blogs / Foren

Noch nicht so ganz überzeugt bin ich davon, dass die Foren komplett durch Blogs ersetzt wurden. Jeder User hat seinen eigenen Blog, der kommentiert werden kann. Neue Blog-Einträge / Kommentare werden nicht nur im Profil, sondern auch unter “Community – Blogs” gelistet. Mir persönlich fehlt dadurch eine Rubrizierung der Themen, gab es doch vorher regionale Foren. Auch gehören bei Foren die Threads der Allgemeinheit. Wenn ich jetzt ein neues Thema aufmache, passiert das in meinem Blog, es gehört also mir, sprich, ich kann das Thema auch löschen. Das ist bei einem Thread in einem Forum nicht möglich.

Nicknames

Und ein ganz persönliches Problem habe ich noch: Nicknames sind auf 12 Zeichen begrenzt. Ich würde jetzt also “paulinepauli” heißen. DAS GEHT SO NICHT! 😉 Bis jetzt konnte ich mich noch nicht dazu überwinden, mich dermaßen kastriert einzuloggen und so bin ich im Moment unter einem anderen Nick dort online. 😉

@Peter: Glückwunsch!