Seit kurzem gibt es endlich Design Guidelines für Android. Sie basieren auf dem neuen User Interface und Design, das mit der neuen Android-Version “Ice Cream Sandwich” auf die Handys kommt. Mal abgesehen von den Vorteilen, die solche Guidelines generell bringen, bietet die diese hier viele gute Ansätze, aber auch ein paar seltsame, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Eines davon ist die Formulargestaltung. Daher hier mal ein Vergleich der neuen und alten Formulare.
Beispiel: Formular “Neuer Termin” in “Google Calendar”
Links sehen wir das neue Formular-Design und rechts das alte.
Ich halte das linke Formular für kein gutes Interaktionsdesign. Genau genommen sieht man nur Text und Linien. Um die unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten zu erkennen, muss man schon genau hinschauen und vor allem mitdenken. Was ist ein Eingabefeld, was ist ein Button und was ein Dropdown oder eine sonstige Funktion? Ok, es gibt kleine Dreiecke, die eine Interaktion andeuten, aber warum muss das so weit entfernt jeglicher Konventionen für Interaktionen sein? Zudem kann man nur anhand der Schriftfarbe erkennen, ob der Text, der bereits im Formular drin steht, eine Vorbelegung ist, oder nur eine Hilfestellung dafür was man reinschreiben soll. Und manche Eingabefelder haben ein Label drüber stehen, andere nicht.
Gut, im rechten Formular ist ein Button vielleicht auch nicht die beste Form, um die Interaktion “Datumsrädchen anzeigen” darzustellen, aber sie ist immerhin sichtbar und leicht erkennbar. Auch könnten die Umrandungen der Eingabefelder etwas deutlicher sein, um sich gegen die Trennlinien besser abzusetzen. Aber alles in allem ist das ein gut erkennbares Formular.
Mein Fazit: So hübsch das neue Formular sein mag, so wenig Usability-orientiert ist es. Jetzt kann man nur hoffen, dass sich nicht alle App-Designer an diesen Formularen orientieren.