Fundstück: Individuelle Anleitung

Ich bin gerade zufällig auf eine kleine Anleitung gestoßen, die auf ganz einfache Art und Weise personalisiert wurde.

Es geht darum, dass viele Mail ungewollt im Spam-Ordner landen und dass viele betroffene Firmen daher versuchen ihren Kunden zu erklären, wie sie das verhindern können. Und zwar ganz einfach dadurch, dass diese die Absender-Adresse ihrem Adressbuch hinzufügen. Leider wissen viele Menschen nicht, wie man das macht, also braucht’s eine Anleitung.

Und genau diese Anleitung habe ich gerade bei dem Kleinanzeigen-Portal Quoka.de gesehen, nachdem ich dort eine Anzeige inseriert hatte. Das hier ist die Bestätigungsseite mit der Anleitung:

Doch was ist daran nun das Besondere? Der Screenshot von Gmail!

Denn: Nicht alle Quoka-Kunden nutzen Gmail … aber ich, und das weiß Quoka, denn ich habe ja weiter vorne im Prozess meine Mail-Adresse angegeben. Quoka zeigt einfach je nach angegebener Mail-Adresse einen entsprechenden Screenshot als Anleitung an. Natürlich nur bei Adressen wie Gmail, GMX, Hotmail etc.

Ein einfacher aber praktischer kleiner Trick.

 

Auch eine Deutsche Post kann im Social Web begeistern

Die Post hat mich nun schon zwei mal überrascht. Zum Einen durch die Twitter-Aktivitäten, die mich sehr begeistert haben, und zum Anderen der schicke Einsatz von Google-Maps für die Filialsuche. Funktioniert bestens!

Die Packstation auf Twitter

Als mir letztens eine Quittung fürs Abschicken eines Pakets an der Packstation fehlte, erinnerte ich mich daran, dass die Packstation ja unter @Packstation twittert. Was liegt also näher, als direkt zu fragen:

twitter_packstation1_k

Prompt (10 Minuten später!) kam auch eine Antwort. Allerdings von @DHL_Packstation:

twitter_packstation2_k

So, so, der eine Packstationsaccount informiert über Neuigkeiten, der andere kümmert sich um den Support. Steht zumindest so im Profil:

Kundenservice für alles rund um die Packstation von DHL. Kontakt: twitter@packstation.de

Toll! Es gibt sogar eine extra E-Mail-Adresse für Twitter. 🙂 Dort habe ich mein Anliegen also hingemailt und 2 Stunden später klingelt meine Handy. Es meldet sich die Packstation! 🙂 Man klärt mich auf, dass es für das von mir verschickte Päckchen (oder was auch immer die genaue Bezeichnung ist) keine Quittungen vorgesehen sind. Aber sie würden mir dennoch eine Bestätigung schicken.

Und dann passiert etwas Witziges. Der nette Mann am Telefon klickt anscheinend in mein Konto rein und stellt fest: “Oh, sie verschicken aber viele Pakete!” Prompt bietet er mir an, mir noch ein paar Paketmarken mit der Quittung mitzuschicken.

3 Tage später finde ich folgendes Paket in der Packstation: (Absender Packstation;)

packstationpaket_k

Was alles aus dem Päckchen rauskam, hat mich schier umgehauen: 3 Paketmarken à 10 Euro, ein paar Päckchen Post-gebrandete Tempos, 3 Probe-Päckchen Sonntagmorgen-Kaffee, 1 Gutschein für Amazon und 1 Gutschein für Douglas.

Mir war nicht bewusst, dass ich ein derart guter Kunde der Packstation bin. 😉 Vielen Dank dafür!

Die Post und Google Maps

Da ich mir nie die Öffnungszeiten der Post merken kann, bin ich regelmäßiger Nutzer der Filialsuche der Post. In der Regel sind Filialsuchen gräßliche Dinger. Entweder bieten sie nur eine unsortierte Liste oder unpraktische Karten, die sich nur schwerlich zoomen und verschieben lassen.

Neuerdings (naja, schon einige Zeit) hat die Post nun Google-Maps integriert. Sieht so aus:

  • Schiebt man die Karte ein wenig weiter und klickt auf einen anderen gelben Punkt, ändert sich auch die Liste am linken Bildschirmrand.
  • Will man statt Filialen doch lieber z.B. Packstationen finden, kann man oben links aus dem Dropdown auch etwas anderes wählen.
  • Sucht man nur Filialen, die noch offen haben, ist das auch kein Problem, denn auch dafür gibt’s einen Radiobutton.
  • und und und!

Man merkt, dass sich da jemand wirklich Gedanken darum gemacht hat, mit welchen Wünschen ein Nutzer auf dieser Seite aufschlagen könnte!

Was will man mehr? Naja, vielleicht Openstreetmap statt Google-Maps … aber sonst … 😉

Ich möchte jetzt Fan werden von der Deutschen Post! Hat sie eine Facebook-Page? Nein, leider nicht – also wird’s leider doch nichts mit dem Fan-sein. 🙁

PS. Für alle Punktesammler: Man kann bei den Packstationen auch Treuepunkte sammeln! Einfach im Packstationsprofil das “DHL Prämienprogramm” auswählen. Unter Paket&Punkt.de kann man dann aus ein paar Prämien wählen, z.B. eine Portowage oder Paketmarken.

Einloggen mit Facebook-Connect

Das, was OpenID leider bisher nicht geschafft hat, scheint Facebook nun gelingen zu wollen: Einen übergreifenden Login für (alle teilnehmenden) Websites zu bieten. Sowas voranzutreiben ist mit 200 Mio Nutzern natürlich ungleich einfacher als mit einem komplizierten, aber eigentlich tollen und unabhängigen System, wie OpenID es ist. Außerdem hat Facebook ja nun bekannt gegeben, dass sie auch OpenID unterstützen werden … und ab hier klingt’s schon fast wieder kompliziert, deshalb hör ich direkt wieder auf und schwenke über zu dem, was ich eigentlich wollte: Beispiele zeigen, wie sowas aussehen kann.

Denn, Facebook-Connect kann mehr, als nur ein übergreifender Login zu sein. Facebook-Connect bedeutet auch, dass man darüber seine Daten, die man auf Facebook gespeichert hat, mitnehmen kann in andere Netzwerke und andere Webdienste. Und ebenso kann man sein Freundesnetzwerk mitnehmen – aber nur das Netzwerk, nicht die Freunde selbst, denn die wollen ja sicherlich lieber selbst entscheiden, wo ihre Daten gespeichert sind. Dadurch bietet sich Facebook auch als eine Möglichkeit zur Generalverwaltung der eigenen Daten an.

Seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, will ich darüber bloggen und komm nicht in die Puschen. Auf meinem Rechner stapeln sich die Screenshots … und dann kommt so was wie Bild.de daher und bietet einen Login über Facebook an. Darüber hab ich mich so erschrocken, dass ich doch tatsächlich diesen Blogbeitrag angefangen habe. 😉

Einloggen / Registrieren mit Facebook Connect bei Bild.de

Der Login-Link ist klein und versteckt auf Bild.de, so wie alles was nicht Bild oder Überschrift ist.
bild_loginlink

Eigentlich kann man sich mit Facebook auch auf Bild.de registrieren, nur dummerweise wird das niemand merken, denn im Registrierungsformular steht davon nix:

bild_registrierung

Klickt man allerdings auf Login, findet man einen Button namens “Connect with Facebook”:

bild_login

Da drauf geklickt kommt erstmal der Facebook-Login, mit dem man verifiert, wer man ist:

bild_facebookconnect

Dann ist man eigentlich schon eingeloggt. Aber erstmal gilt es zu klären, ob …

– man bereits bei Bild.de registriert ist und seinen FB-Account mit dem Bild-Account verknüpfen will oder

– man noch nicht bei Bild.de registriert ist und jetzt einen neuen Account anlegen will.

bild_anmeldung_mit_fbconnect1

Also alles ganz relativ normal und Facebook-Connect-typisch. Bis auf die Sache, dass Bild.de im Registrierungsformular den FB-Button vergessen hat. 😉 Und … dass man nochmal nach der E-Mail-Adresse gefragt wird. Warum eigentlich?

So sieht es also aus, mein Facebook-Connected Profil bei Bild.de:

bild_profil

Warum sind hier nicht die fehlenden Daten ausgefüllt? Die können doch von Facebook übernommen werden. Und am 1.1.1970 bin ich auch nicht geboren. Immerhin ist mein Foto da, wenn auch etwas gestreckt … naja, macht mich schlanker. 😉

Aber was ich ganz besonders schade finde, ist die Tatsache, dass ich keine Freunde sehe. Also meine Freunde von Facebook, die auch hier bei Bild.de registriert sind. Oder die noch nicht registriert sind, die ich aber einladen könnte.

Also alles in allem benutzt Bild.de Facebook nur als Login-Möglichkeit. Ziemlich unspannend.

Mal sehen, was Brightkite bietet:

Einloggen / Registrieren mit Facebook Connect bei Brightkite.com

Bei Brightkite taucht Facebook leider auch nicht im Registrierungsformular auf. Dafür aber schön sichtbar als Login-Button:

brightkite_navi

Auch hier landet man automatisch im Facebook-Fenster um sich einzuloggen. Danach hat man einen neuen Account. Egal, ob man schon bei Brightkite registriert war oder nicht. Das war bei Bild.de besser, denn da wurde man wenigstens gefragt, ob man bereits einen Account hat oder einen neuen anlegen möchte.

Im Profil ist nichts zu sehen, nur der Name wurde übernommen, daher spare ich mir mal den Screenshot. Klickt man auf “Freunde”, kann man immerhin nach Freunden von Facebook suchen. Allerdings muss man dazu nochmal auf einen “Connect with Facebook”-Button klicken. Komisch, denn ich habe mich doch schon connected.

brightkite_freundefinden

Und so sieht die Freundesliste dann aus: Oben die Freunde, die sich auf Brightkite schon mit Facebook connected haben, und unten drunter kommen dann noch die restlichen, die man einladen kann.

brightkite_freunde

Hier kann man also immerhin die Freunde rüberziehen, auch wenn man das nochmal anstoßen muss.

GIbts denn keine Seiten, die Facebook-Connect ausführlicher einsetzen?

Über die Entwickler-Info zu Facebook Connect kam ich dann letztendlich zu Citysearch, von dem ich dann begeistert war!

Einloggen / Registrieren mit Facebook Connect bei Citysearch.com

Man sieht die Login-Möglichkeit direkt in der Navigation:

citysearch_navi

Und auch im Registrierungsformular kann man Facebook für die schnelle Registrierung auswählen:

citiysearch_registrierung1

Hat man das hinter sich gebracht und schaut sich sein Profil an, ist quasi ein “Wunder” passiert 😉 … denn ohne irgendwelches Zutun tauchen hier plötzlich ein paar Freunde auf! Links die Freunde, die ihr Facebook-Profil bereits mit Citysearch verknüpft haben, und rechts die Restlichen, die ich auch hier noch einladen kann!

citysearch_profil_k

Fazit

Bild.de: traurig

Brightkite.com: geht so

Citysearch.com: schon besser

Man muss sich also schon Mühe geben, wenn man Facebook Connect einbaut. Vor allem, wenn man Bild.de heißt und Max Musternutzer davon überzeugen will. 😉 Als fertiges, Usability-optimiertes Komplettset gibt’s das leider nicht. Generell scheint es wohl eher schwer zu sein, ein Beispiel zu finden, das die Möglichkeiten besser ausschöpft. Oder weißt hier jemand ein tolles Beispiel? 🙂

Tweets über Produkte auf Crowdstorm

Da googelt man nichts ahnend durchs Web und stolpert dabei mehr als zufällig über Twitter-Beiträge (Tweets), die auf Crowdstorm angezeigt werden!

Crowdstorm ist eine Social Shopping-Plattform aus England, die laut Exciting Commerce schon diverse Ausprägungen und Versuche hinter sich hat. Ich habe sie nie wirklich verfolgt, aber im Moment scheint sie Experten- und User-Reviews, Meinungen, Videos und Fragen & Antworten zu Produkten von den eigenen Usern und von anderen Websites zu sammeln.

crowdstorm_intro

Was ich nun spannend finde ist die Tatsache, dass Crowdstorm Twitter-Beiträge, in denen der Name eines Produktes genannt wird, aus den vielen “Twitter-Belanglosigkeiten” rausfiltert und unter dem Produkt als “Gedanken” auflistet.

Auf einer Produktseite sieht das dann so aus:

crowdstorm_canon

Das kann hervorragend funktionieren, wie in dem Beispiel oben zu sehen ist. Dabei kann aber leider auch ziemlich viel Müll herauskommen, insbesondere wenn die Produktdaten nicht sauber sind. Hier ist es fataler Weise die Produktbezeichnung, die “60 Reviews” lautet. Dadurch erscheinen hier Tweets, in denen die Zahl 60 drin vorkommt – wie sonst sollte ein oller Trockner auf 9000 Tweets kommen?

crowdstorm_tweets2

Was natürlich auch passieren kann ist, dass Tweets mit Deals von der Konkurrenz in den Ergebnissen auftauchen! 😉

Insgesamt finde ich das aber einen sehr interessanten Ansatz. Die Bezeichnung als “Thoughts” wertet sie im Vergleich zu den eigentlichen Rezensionen ein wenig ab, was aber sicherlich so gewollt ist, und was ich auch gut finde, da diese Beiträge in den meisten Fällen sicherlich nicht als Rezension gedacht waren. Aber sie drücken oftmals eine sehr spontane Meinung zum Produkt aus. Ich habe dabei auch einige Links auf Blogbeiträge über das Produkt gefunden – auch eine Möglichkeit, an Produkt-Bewertungen ranzukommen. 😉

… … … … … …

Das Lustige an dieser Entdeckung ist, dass ich eigentlich nach dem Twitter-Namen einer Kollegin gegoogelt hatte. Und eines der Ergebnisse war eben Crowdstorm, was mich dann ein wenig stutzig gemacht hat. Da sie sich vor kurzem die oben gezeigte Canon gekauft hat, taucht sie nun mit ihrem Tweet auf Crowdstorm auf.

Daraufhin habe ich jetzt in einem selbstlosen Test mir das nächstbeste Produkt geschnappt, getwittert und warte seitdem, dass mein Tweet auf Crowdstorm erscheint. Mal sehen, wie oft die Anzeige aktualisiert wird. 😉

 

PS: Passend zu diesem Beitrag habe ich nun auch endlich mal das Tweetback-Plugin ins Blog gepackt. Alle Tweets, die über Tinyurl.com zu einem Blogbeitrag führen, werden automatisch als Kommentar darunter angezeigt. Ist ja fast das gleiche wie das, was Crowdstorm macht. 😉