Das Ende der Amazon-Reiternavigation?

Das kann doch nicht sein! Amazon kann doch nicht einfach die Reiter abschaffen … das Internet wäre nicht mehr das, was es die letzten 12 Jahre war …

So wird’s aussehen:

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Ausführliche Infos in einer Quick Tour

Tatsächlich, Amazon hat die Reiter in die Tonne getreten! Warum? Weil sie nicht mehr wie 1995 nur Bücher verkaufen sondern mittlerweile 40 verschiedene Produktgruppen. Zuletzt sah das in der Reiternavigation der .com-Seite wie folgt aus: Da man keine 40 Reiter unterbringen kann, wurden alle 40 Produktgruppen in einen Layer gepackt. Auch nicht gerade die schickeste Variante.

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Am besten gefällt mir in der Erläuterung folgender Part:

We consulted the foremost experts in the field: our customers.
We traveled around the world, inviting customers like you to come and try out the new features and design. We listened to their feedback and made changes based on their opinions. Then we asked more customers for their advice, and we made more changes from their feedback. The design you see today reflects the input of many real-life customers of our U.S. and international websites.

Die Entwicklung der Amazon-Reiternavigation über die Jahre hin hat LukeW mal zusammengefasst … liest sich sehr interessant! Ist allerdings auch schon wieder zwei Jahre alt.

Einen Screenshot vom allerersten Amazon-Design habe ich bei Sean Laundry gemopst:

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Bin ja mal gespannt, wie lange es dauert, bis das neue Design auch bei Amazon.de ankommt. Bei uns gibts ja eh noch die alten Reiter, die alle nebeneinander in eine Reihe passen (mehr oder weniger).

via

[Kleine Notiz nebenbei: Dies ist bereits mein 3. Blogpost diesen Monat!] 😉

Fundstück: Online-Shop der Extraklasse!

Heute mal ein ganz besonderes Schmankerl … Arngren.net ist ein norwegischer Online-Shop, der sein Webdesign wohl im Sommerschlussverkauf erstanden hat! Oder ist das ein Trend, den ich verschlafen habe? Beyond Usability sozusagen? 😉

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Get Elastic konnte sich nicht zurückhalten und hat ein paar Usability-Probleme aufgedeckt und gibt auch gleich ein paar Verbesserungsvorschläge! Meine Favoriten:

6. They need some creative add to cart buttons that would really set them apart from the competition. May I suggest: “PUT THIS ITEM INTO A VIRTUAL BASKET SIMILAR TO WHAT YOU WOULD CARRY AROUND IN A SUPERMARKET UNTIL YOU ARE READY TO PURCHASE YOUR ITEMS” (all caps)?

7. I’d like to see a list of things they don’t sell. Just so we’re clear about that. Come on, what might I also like?

10. These days, the web is all about customization. And personalization. There needs to be a way to skin the site with your favorite MySpace layout or textured Windows XP wallpaper.

Also: Linda Bustos’ “Usability Review: A Little Friday Chuckle” ist Pflichtlektüre!

Ich persönlich finde ja, dass der Shop noch ein schick animiertes “Under Construction”-Gif vertragen könnte …

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Arngren.net, ich will ein Widget von dir!

Via Get Elastic

Fundstück: Die vergessene Landingpage

Eigentlich ist es ja kein Fundstück, sondern ein Verluststück … oder Nichtfundstück … oder was auch immer. 😉

Jedenfalls ist sie nicht da, die Landingpage bei Neu.de. Wir erinnern uns, vor kurzem hatte ich mich dort mal angemeldet, um mir Neu2.0 anzusehen. (Mittlerweile ist auch mir klar geworden, dass damit eher die technische Umsetzung gemeint ist als der Einsatz von 2.0-Features.)

Landingpages! Eine Landingpage ist eine spezielle Seite, auf der man landet, wenn man via Banner, Newsletter oder ähnlichem auf einer Website landet. Der Inhalt dieser Landingpage sollte genauestens auf die Kampagne abgestimmt sein, um deren Wirksamkeit zu unterstützen.

Erhält man nun eine eMail von Neu.de, dass man eine neue Nachricht im Postfach hat, ist das zwar keine Kampagne, der Link in der Mail sollte aber direkt zum Postfach führen. So passiert das auch bei Neu.de. Wenn man bereits eingeloggt ist. Wenn man nicht eingeloggt ist, sollte man auf einer Login-Seite landen – im Prinzip also auch auf einer Landingpage. (Das gilt übrigens nicht nur für Neu.de, sondern auch für alle anderen Seiten mit Login.)

Was passiert nun, wenn man bei Neu.de eine neue Mail im Postfach hat und dreister Weise in nicht-eingeloggtem Zustand auf den Link klickt? Das hier:

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Wie bitte? Zugriff nicht erlaubt? Hallo? Das ist mein Postfach, wieso sollte mir der Zugriff nicht erlaubt sein?

Sowas fragt man sich als User, wenn man auf einer solchen Seite landet. “Oops” ist ja noch ganz witzig, aber “Zugriff nicht erlaubt” ist schon ganz schön hart! Dazu noch das orangefarbene Warnschild, das seine Wirkung sicherlich nicht verfehlt.

Ich gehe mal davon aus, dass eine entsprechende Login-Seite, die den User nett und freundlich empfängt und ihn darauf hinweist, dass er sich erst einloggen muss, um seine Nachrichten lesen zu können, einfach nur vergessen wurde. Kann ja mal passieren. 🙂

Im übrigen hat sich in der Warnmeldung ein Fehler eingeschlichen! Der große orangefarbene Button hat einen Schatten … richtig wäre Spiegeleffekt! 😉

So, nun aber genug der Mecker-Beiträge. 😉

Jakob Nielsen’s Top 10 Bloopers of Usability in the Movies

Auch in Filmen kommen sie vor, die User Interfaces, und Jakob Nielsen beschäftigt sich in seiner neuesten Alertbox mit den häufigsten Fehlern bzgl. User Interfaces in Filmen. Aber er kommt wenigstens auch zu dem Schluss, dass diese Fehler in Filmen sch***egal sind, denn Filme haben einzig das Ziel zu unterhalten. Die UIs müssen der Story dienen und nicht der Benutzung.
Anders betrachtet haben UIs in Filmen aber auch eine Gemeinsamkeit mit UIs in der realen Benutzung. Beide müssen verständlich sein und funktionieren. Im Film aber nur für den Zuschauer, nicht für den dortigen User.
(Die Nr. 5 ist mein absoluter Favorite, da lache ich mich bei jedem Film wieder aufs neue kaputt!)

1. The Hero Can Immediately Use Any UI
2. Time Travelers Can Use Current Designs
3. The 3D UI
4. Integration is Easy, Data Interoperates
5. Access Denied / Access Granted
6. Big Fonts
7. Star Trek’s Talking Computer
8. Remote Manipulators (Waldo Controls)
9. You’ve Got Mail is Always Good News
10. “This is Unix, It’s Easy”

Den ausführlichen Text gibt’s bei Jakob Nielsen in der Alertbox.

via WebShopBlog