Workshops mit Heavy-Usern – was ist dabei wichtig?

Ich habe zwar noch nie einen Workshop mit Heavy-Usern organisiert oder geleitet, aber ich habe vor kurzem an einem teilgenommen und dabei einige Beobachtungen gemacht, die es mir Wert waren, darüber zu bloggen.

Heavy-User sind Menschen, die zu den berühmten 1% (oder mehr) der Nutzerschaft gehören, die in einer Community extrem aktiv sind.

Ich halte solche Workshops für sehr wichtig, denn sie bedeuten:

  • Wertschätzung der User, weil ihre Meinung und ihre Wünsche angehört, ernst genommen und diskutiert werden.
  • Einbeziehen der User in die zukünftige Ausrichtung / den Ausbau der Plattform (Denn eigentlich gehört die Plattform den Usern, und nicht den Betreibern!)
  • Direktes Feedback für den Betreiber und Austausch mit den Leuten, die die Plattform sowieso wesentlich besser kennen.

Ein paar Tipps für erfolgreiche Workshops:

  • Persönliche Einladungen verteilen. Es macht keinen Sinn, ein paar wenige einzuladen und diese zu bitten, noch ein paar Leute mitzubringen. Denn es wird niemand mitkommen, weil alle anderen beleidigt sind, dass sie nicht eingeladen wurden. Dazu muss man allerdings seine Heavy-User kennen. 😉
  • Die Sprache der User sprechen. Die Leute sind zwar den ganzen Tag lang in der Community online, aber sie sind Anwender und keine Entwickler. Sprich: Sie haben im Normalfall keine Ahnung, was Web2.0 oder API bedeutet.
  • Denkanstöße geben. User denken bei Veränderungen erstmal nur an kleine Optimierungsmöglichkeiten oder auch Bugs, die es auf jeder Seite gibt: “Macht doch einfach nen Button ‘soundso’ auf die Seite ‘soundso’ und alles wäre viel einfacher”. Schließlich sind sie endlich mal an der Quelle um ihre Beschwerden vorzubringen. Neue Ideen vorzustellen hilft den Usern, einen Schritt weiter oder größer zu denken.
  • Praktische Beispiele bringen. Es hat keinen Zweck, von den Usern zu verlangen, “strategisch zu denken”. Sie blicken nicht von oben auf die Plattform herab, sie leben darin. Viel sinnvoller ist, sich Schritt für Schritt immer weiter in die Zukunft vorantasten.
  • Genug Zeit einplanen (Open End). Nichts ist frustrierender für einen User, wenn er endlich mal an der Quelle sitzt, und seine Ideen abgewürgt werden, weil die Zeit um ist.
  • Die User belohnen. Ein kleines Dankeschön muss drin sein, schließlich opfern diese Leute ihre Freizeit.

Mit Umfragen weitere User einbeziehen
Neben einem Workshop kann man natürlich mit einer Umfrage die Meinung von noch viel mehr Usern einholen. Da man Menschen befragt, die sich oft und lange im Netz aufhalten, sollte die Umfrage auf alle Fälle online durchgeführt werden. Bietet man nur ein PDF mit den Fragen an, wird die Teilnahme sicherlich sehr gering ausfallen (zum Teil auch schon aus Trotz weil so umständlich ist). Unter allen Teilnehmern einen Gewinn auszuloben sorgt sicherlich auch noch für mehr ausgefüllte Fragebögen.

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Manches davon mag sicherlich banal klingen, man kann es aber dennoch falsch machen. Und sicherlich gibts noch mehr Tipps und Anregungen. Wer Lust hat, kann gerne in den Kommentaren noch ergänzen! 🙂

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