Freunde finden schwer gemacht – oder wie kann man es dem User leichter machen?


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Grundprinzip von Social Networks ist die Vernetzung der User untereinander. Bei jedem neuen Network, bei dem ich mich anmelde, frage ich mich wieder, warum es immer so umständlich ist, die eigenen Freunde und Bekannten, die bereits dort registriert sind, zu finden.

Meist bieten die Networks so gut wie keine Hilfestellung. Eine Suchfunktion gibt’s fast immer. Doch für den User, der einfach nur entdecken will, wer noch alles da ist, ist die Suche ziemlich unnütz.

Was kann ein Social Network, oder ein Dienst mit Networking-Funktion nun tun, damit es einfacher wird, die Freunde zu finden?

Facebook bietet mehrere Varianten: Abgleich mit dem eMail-Adressbuch, mit der Buddyliste im AIM-Messenger oder die Anzeige von Leuten, die vergleichbare Angaben wie Hochschule oder Arbeitgeber gemacht haben.

facebook-find-your-friends-on-facebook.jpg

Klickt man dann allerdings auf “Find coworkers …” muss man dooferweise wieder den Namen der Firma neu eingeben.

Wevent.org macht sich andere Networks zunutze (mit Microformats) und bietet seinen Usern die Option, ihre Kontakte von anderen Networks mit den Wevent-Usern abzugleichen. So kann man beispielweise die URL von Last.fm eingeben und erhält eine Liste der eigenen Last.fm-Freunde, die auch bei Wevent registriert sind. Diejenigen, deren Freund man bereits ist, werden andersfarbig angezeigt:

freundesliste-importieren-wevent-lastfm.jpg

Das gleiche Vorgehen bietet auch Dopplr.com, in meinem Beitrag Fundstück: Schönes Feature zum Sammel-Befreunden bei Dopplr hatte ich es schon mal beschrieben.

Aber Dopplr.com hat auch noch ein anderes Prinzip vorrätig: Und zwar nutzt Dopplr die Vernetzung der User auf Dopplr selbst. Eigentlich die logischste Variante, oder? Und der Vorteil für den User: Er muss fast nichts tun! Im Account-Managment erhält er eine Liste von Leuten vorgeschlagen, die Kontakt mehrerer seiner Kontakte sind. Klingt logisch, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass auch er diese Menschen kennt.

Dopplr Account Management

Test: Von den mir vorgeschlagenen 20 Personen kenne ich tatsächlich 15 Personen. 10 davon kenne ich so gut, dass ich sie dann mal als Fellow Traveller (Kontakt) nachgepflegt habe. 🙂

Xing.de bietet auch diverse Möglichkeiten. Zum einen erhält man direkt auf seiner Startseite ein paar Kontakte seiner Kontakte angezeigt. Dadurch, dass dieses Feature auf der Startseite eingebunden werden kann, sieht man unter Umständen direkt nach dem Einloggen sofort, wenn neue Leute dabei sind. Der User muss also nicht selbst aktiv werden, um eine solche Liste zu sehen. (Ich muss allerdings zugeben, dass ich unter diesen 4 Leuten selten ein mir bekanntes Gesicht sehe. Vielleicht sind 43.000 Kontakte meiner Kontakte auch einfach zu viel;)

Xing Kontakte meiner Kontakte

Hilfreicher ist dann die Powersuche: Darüber kann man auch nochmal die Kontakte der Kontakte aufrufen. Eine weitere Variante ist hier aber auch der Weg über die gemachten Angaben wie Organisationen, Hochschule und Firma/Ex-Firma. Xing Meine Kollegen

Xing Meine Übereinstimmungen

Sehr spannend wird’s dann beim Klick auf “Mitglieder, die mehrere meiner Kontakte kennen“. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Leute kenne, die 50 meiner Kontakte kennen, muss einfach hoch sein! 😉

Xing Kontakte die mehrere meiner Kontakte kennen

Es gibt also diverse Möglichkeiten, die Vernetzung der Leute untereinander zu fördern, ohne dem User zu viel Arbeit aufzubrummen.

Dem User die Arbeit abnehmen

A propos Arbeit aufbrummen. Passende Kontakte aufzulisten ist leider erst die halbe Miete. Wirklich optimal wird die Sache erst, wenn man aus dieser Liste den Kontakt auch direkt zufügen kann. Wie es Wevent, Dopplr oder auch Facebook macht. Der Button “Kontakt hinzufügen” (oder wie auch immer er heißen mag) löst hier direkt via AJAX die Aktion aus und der User bleibt auf der Liste. Er kann dann selbst wählen, ob er weitere Leute kontaktiert oder das Profil des neuen Kontaktes aufruft.

Die besten Varianten

Für den User am bequemsten und für das Ziel, die Vernetzung zu fördern, am dienlichsten sind also folgende Varianten:

  • Nutzung der Vernetzung auf der Seite selbst (Kontakte, die mehrere der Kontakte kennen)
  • Nutzung von Microformats um Kontakte aus anderen Social Networks mit den Usern der eigenen Plattform bzugleichen.

Negativ-Beispiele

Einen Blogbeitrag über dieses Thema zu schreiben, schwirrt mir schon länger durch den Kopf. Auslöser, es dann heute endlich mal in Angriff zu nehmen, waren meine Besuche auf StudiVZ.de und Wer-kennt-wen.de. Ausgerechnet Wer-kennt-wen … *tsss* eine Seite, deren einziges Ziel ist, Menschen zu vernetzen, macht es dem User unglaublich schwer. Die einzige Möglichkeit, die man hat, ist es, die Profile der Kontakte abzusurfen und zu schauen, wen davon man auch kennt. Dazu kommt noch (auch bei fast allen anderen Social Networks), dass man in einer Liste von Usern nicht erkennen kann, ob die Leute schon auf der eigenen Kontaktliste stehen oder nicht. Wer-kennt-wen hat übrigens die am schlechtesten zu nutzende Gruppenfunktionalität, die ich bisher gesehen habe.

Und bei StudiVZ springt man aus der Liste raus, muss den Kontakt unter Eingabe eines der schlechtesten Captchas überhaupt hinzufügen und landet danach auf der eigenen Kontaktliste. Wozu das denn? Wäre es nicht sinnvoller der User zu fragen, was er als nächstes tun möchte? Zum Profil des Users, zur eigenen Kontaktliste zu wechseln oder zurück zu zuletzt aufgerufenen Liste zu gehen. Gleiches Problem habe ich bei Xing nach dem Hinzufügen eines Kontaktes übrigens auch immer. Es werden einfach keine Links für einen direkten Sprung angeboten.


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Sitemap- / Navigations-Footer

Keine Ahnung, wie man die Dinger nun nennt, aber man sieht sie immer öfter (vorrangig auf zweinulligen Websites): Aufgebohrte Footer, die mehr enthalten, als nur Copyright-Hinweis, AGB und Impressum.

Die Funktion, die ein solch umfangreicher Footer übernimmt, ist meist sehr unterschiedlich:

  • Abbildung der Sitemap
  • Navigation zu Unternehmensinfos (die in der Hauptnavigation nicht vorkommen)
  • Zusätzlicher Zugang zu den Inhalten in einer anderen Sortierung
  • Ausführliche Auflistung aller Hilfe-Funktionen
  • etc.

Beispiel Virb:

virb.jpg

Oder die Variante in quer wie hier bei Flickr:

welcome-to-flickr.jpg

Und gerade habe ich im All Shirts-Blog folgendes entdeckt: Der Footer von Webshots, der zum einen die grobe Sitemap abbildet, aber über einen Reiter auch noch weitere Seiten aus dem CNET Network auflistet.

webshots.jpg

Das ist mal ne ausgiebige Nutzung. Die Suche da unten nochmal aufzugreifen ist übrigens auch keine schlechte Idee …

Mal sehen, wie sich die Dinger noch weiterentwickeln … Ich finde diese Navi-Footer eigentlich ganz gut … schließlich landet man oft genug am unteren Rand einer Website, weil man unterwegs (beim runterscrollen) noch nicht das gefunden hat, was man sucht. Dann können solche strukturierten Links sehr hilfreich sein. Gerade bei Social Networks oder anderen auf UserGen basierenden Websites, bei denen der Aufbau einer Struktur eh schon schwierig ist, kann ein solcher, zusätzlicher Zugang zu den Infos sehr hilfreich sein.

Oder wie so schön schreibt:

Finally the ‘terms and conditions’ strip comes of age and becomes useful.

[Nebenbei: Mich hat wohl gerade eine Blog-Flash befallen … schon mein 6. Beitrag und das bereits am 6. vom Monat ;-)]

NetGranny – Omas stricken Socken gegen Geld

Grad bei Burkhard entdeckt: Ein Online-Shop, in dem man sich eine Oma aussucht, die einem Socken strickt! Wie abgefahren ist das denn? Passt aber irgendwie zu dem Retro-Trend, der anscheinend alles befällt. 😉

net-granny.jpg

Die Socken gibt’s in den Farben marine, pink und anthrazit. Man kann aber auch die Überraschungssocken wählen, was für die Omas sicherlich sehr praktisch ist, da sie in diesen Socken all ihre Wollreste verbratenstricken können. 😉
Die Socken kosten einheitlich 26 Euro + 5 Euro Versand (kostenfrei ab 4 Paaren). Die Lieferzeit variiert zwischen 5 und 18 Tagen … je nach Oma. Da die Socken nicht auf Lager gestrickt werden, kann sich die Lieferzeit auch mal verlängern:

Achtung: Gertrud W. ist bereits dabei 2 Paar Socken zu stricken.
Beachte bitte, dass sich die Lieferzeit mit jedem Auftrag um 14 Tage verlängert!

Was das Design und die Usability angeht, kann der Shop nix reißen, aber im Detail ist er doch sehr nett. Von jeder Oma gibt’s z.B. ein persönliches Statement, hier mal eine Auswahl:

Annie
Aufgeweckt: “Ohne Strickzeug schlafe ich vor dem Fernseher ein.”

Annelies
Angefressen: “Wenn ein spannender Krimi läuft, stricke ich die Socken gleich fertig.”

Margrit P.
Kreativ: “Für den nächsten Bazar umhäkle ich Weihnachtskugeln.”

Mathilde
Schick: “Ich habe auch schon Socken aus Seide gestrickt.”

Margrit Pé.
Wohltätig: “Sonst stricke ich Schals für Kinder in der Ukraine.”

und mein absoluter Favorit:

Dorli
Multitasking: “Als Kinder sassen wir singend auf der Quitte und haben gestrickt.”

Sehr nett umschrieben ist auch diese Info im Warenkorb:

Du erhältst deine bestellten Socken gemäss der individuellen Lieferfrist deiner Granny. Auch Omas liegen mal flach, darum kann es in kalten Monaten zu Lieferverzögerungen kommen.

Die Idee stammt von dem Schweizer Modelabel Tarzan, die sinnigerweise auch gleich ein bissl Crossselling mit reinpacken: auf der ProduktOmadetailseite:

Dank NetGranny keine kalten Füsse mehr, aber immer noch kalte Ohren?
Mit dem Hoody von TARZAN bist du für die kalten Tage bestens gerüstet.

oder im Warenkorb:

Passend zu Jahreszeit und Kuschelsocke findest du unter www.tarzan.ch die aktuelle Weihnachtskollektion.

Im Gästebuch der Seite kann man nachlesen, dass die Besteller(innen) von den Socken sehr begeistert sind oder auch viele Sonderanfertigungen gewünscht werden. Es bieten sich auch immer wieder Damen an, die gerne mitstricken wollen … der “Stricknachwuchs” ist also gesichert! 😉
Mich persönlich spricht das Angebot nicht an, da ich meine Kindheit in selbstgestrickten Socken und Pullis verbracht habe (war damals groß in Mode unter unseren Muttis) und ich anscheinend immer noch unter den Nachwirkungen leide. Außerdem würde mir meine Mutti nen Vogel zeigen und sagen “Kauf mir für 31 Euro Wolle und ich strick dir Ganzkörperwollkostüme!”
Btw. ich frage mich, wie viel Geld sich dieser Mann für dieses Foto hat zahlen lassen. 😉

 

Free Burma

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Dieser Blogpost ist Teil einer Aktion, die heute, am 4.10.2007, auf Blogs und Websites weltweit stattfindet: Wir zeigen damit Solidarität und höchste Anerkennung mit den Menschen in Burma, die friedlich gegen das Regime in Burma protestieren. Wir zeigen, dass wir uns gegen die gewalttätige Unterdrückung der Proteste und die Missachtung der Menschenrechte stellen.

Mitmachen

Pressemitteilung

Weiterführende Links:

Blogging Tom mit einer Liste burmesischer Blogs, die über die Lage in Burma berichten

Tagesschau über burmesische Blogger

Video bei Youtube

Das Thema Burma in den Blogs via Rivva und Technorati

Wenn Du die Aktion Free Burma auch unterstützen möchtest, trage Dich in die Unterschriftenliste ein.

Bisher haben sich bereits über 6000 10.000 Menschen weltweit eingetragen: Teilnehmerliste.

Weitere Aktionen sind z.B. für den 6. Oktober geplant. Mehr Infos gibt es in der Facebook-Gruppe Support the Monks’ protest in Burma.