IA Summit 2007 – Output

Ich war ja leider nicht dort, aber der liebe Stephan hat uns so nett von der IA Summit berichtet und so viel Input mitgebracht, dass ich doch mal hier im Blog drauf hinweisen möchte.

Die IA Summit ist die Konferenz der Informationsarchitekten, organisiert von der Information Society for the Information Age, und fand vor kurzem in Las Vegas statt.

Im Programm auf IASummit.org gibt’s viele Präsentationen zum Download oder zum angucken.

Zwei ausgewählte Themen:

Luke Wroblewski hat über “Best Practices For Web Form Design” gesprochen. Die Präsentation kann man in seinem Blog runterladen.

Und Kevin Silver und Chris Rivard haben “The Living Design Document and ION: Documenting RIAs” präsentiert, ein von ihnen erarbeiteter Ansatz für die Dokumentation von Rich Internet Applications. Die Präsentation kann man ebenfalls in ihrem Blog runterladen. Sie funktioniert leider ohne die Tonspur nicht so gut, aber es sollen auch noch Podcasts oder ähnliches kommen.

Über letzters Vorgehen würde ich mich gerne mit anderen Interessierten am Wochenende auf dem Barcamp austauschen, um mal noch andere Meinungen einzuholen. Ich befürchte aber, dass das Interesse an solchen “Hardcore-Wireframes” recht dünn gesät sein wird. 🙁

Aber … vom 21. bis 22. September findet in Barcelona Europe’s Third Information Architecture Summit statt, die ich gerne besuchen möchte.

In Deutschland ist auch für 2007 eine geplant, ich glaube in Stuttgart, aber ich kann grad nix darüber finden.

Einen ganz guten Überblick über die “IA Szene” in Europa gibt Wolfs Blog. Er hat auch einige Beiträge über Vorträge auf der IA Summit geschrieben.

Und ein Link zum IA Institute darf natürlich auch nicht fehlen.

re:publica fachlich

Ich habe auf der re:publica viele tolle Vorträge gehört, die für mich interessantesten will ich mal kurz aufzählen.

Bausteine für den Gruppenraum
Interaction Design Patterns für Online Communities

Christian Müller, Student Medientechnologie, Ilmenau und Carsten Grandke, ID media

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Design Patterns sind Muster oder Prinzipen für die Lösung eines konzeptionellen Problems. Bewährte Lösungen, die helfen, nicht alles immer wieder neu erfinden und testen zu müssen. Beispiel eines solchen Pattern könnte ein Navigationstyp oder ein Login-Prozess sein.
Beispiel für eine Library: http://developer.yahoo.com/ypatterns/

Die Frage, zu dem dieser Workshop veranstaltet wurde war, ob es sich lohnen würde, speziell für die Konzeption von Communities eine Bibliothek solcher Design Patterns anzulegen. Es wurden Beispiel-Probleme gesammelt, zu denen man Design Patterns anlegen könnte:

  • Kontakt hinzufügen (wird der Kontakt direkt hinzugefügt, muss der Andere erst zustimmen, kann der User sich von einer Kontaktliste eines anderen Users runterlöschen etc.)
  • Suchergebnis (Ergebnisse aus unterschiedlichen Kategorien wie News, User, Blogs etc.)
  • Sicherheitshinweise, Fehlermeldungen (Darstellung, Integration in den Content etc.)

Ich fände eine solche Bibliothek sehr hilfreich und sinnvoll und würde mich gerne beteiligen!
Für den weiteren Austausch wird noch ein Link auf re-publica.de eingestellt. Der Vortrag wurde auch gefilmt, ich hoffe, dass das Video dann auch irgendwo abzurufen sein wird. Ich werde es nachtragen.

Interessant fand ich, wie viele Konzepter und Informationsarchitekten auf der re:publica waren. Der Raum war viel zu klein für den großen Andrang.

Partizipatorisches Internet
Von wegen: Dein User ist stinkfaul!

Felix Petersen, Plazes.com

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Wie kann man den User zum Mitmachen aktivieren?

Die Faulheit des Users beachten! Ihm keine Umwege abverlangen.
Beispiel del.icio.us: Bookmarks setzt der User sowieso, durch den Button im Browser macht es keinen Unterschied, ob er sie im Browser oder auf delicious setzt.

Sei kein “Klugscheißer”! Sag den Usern nicht, was und wie sie etwas tun müssen.
Beispiel Friendster / MySpace: Fakeuser wurden gelöscht, bei MySpace nicht. MySpace kam dies zu Gute, da sich daraus eine eigne Kultur entwickelte: z.B. wurden Profile für Veranstaltungen angelegt.

Der User ist der Star, nicht die Plattform! Er muss im Vordergrund stehen.
Beispiel MySpace: So schrecklich das Design auch aussieht, hier hat der User die Hoheit darüber, wie sein Profil aussieht. Jedes Profil sieht in erster Linie so aus, wie der User es haben will, nicht wie MySpace es vorgibt.

Den letzten Tipp weiß ich leider nicht mehr genau. Es ging darum, dass man dem User kein leeres Blatt hinlegen soll, sondern ihm Stichworte bieten muss, um seine Kreativität anzukurbeln.

Alles oder Nichts?
Soziale Netzwerke und offene APIs

Andreas Gehret, Xing

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Die Xing-Community, bzw. Die Entwickler haben sich von Xing eine Api gewünscht. Xing hat darüber nachgedacht und ist auf diverse Probleme gestoßen.

Interessante Daten, die man sinnvoll weiterverarbeiten könnte, sind die Kontaktdaten. Nur, Kontaktdaten sind sensible Daten. Der User muss zustimmen, ob seine Daten weiterverarbeitet werden dürfen. Der Einwand, dass die Daten doch auch auf Xing sichtbar sind, hilft nicht viel, da es datenschutzrechtlich einen Unterschied macht, ob man die Daten einsehen oder sie maschinell weiterverarbeiten kann. Geht also nicht so einfach.

Was könnte Xing tun?

  • Die AGBs ändern. Wäre ein riesen Gau, wenn da plötzlich drin stehen würde, dass die Daten an Dritte weitergegeben würden, und man nicht mal sicher sagen kann, an wen genau und was damit passiert. Geht also nicht.
  • Dem User eine Einverständniserklärung nachträglich abverlangen. Bringt nicht viel, weil das sicherlich nicht viele tun werden, und was will man schon mit nur einem Bruchteil der Daten.

Nächstes Problem:
Was kann man eigentlich mit den Kontaktdaten sinnvolles anfangen? Eine Visualisierung der Standorte auf Google-Maps. Bei Google-Maps lächeln schon alle müde, aber eine andere Verwendung ist auch sonst keinem eingefallen.

So, das war’s. Der Workshop endete ziemlich ratlos. Schade eigentlich, aber der Datenschutz in Deutschland scheint da einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. Jetzt muss Xing nur noch mit dem Zugzwang zurechtkommen, eine Pressemeldung über eine API veröffentlich zu haben, und nun keine Möglichkeit für deren Umsetzung zu sehen.

070411_republica 022 Dann war ich noch bei der Yahoo!Pipes Bastelstunde. Endlich hab ich ne Vorstellung wie das funktioniert – war super!
070411_republica 014 Ich habe endlich mal erfahren, dass übergewichtige Blogger mit Dreitagebart ein Mythos sind.
070412_republica 060 Habe einen Überblick über Social Software von IBM erhalten und viele Antworten auf rechtliche Fragen im Web2.0 erhalten.

Diese und weitere Vorträge und Workshops werde ich aber nicht mehr beschreiben. Wenn ich mich ein bissl durch die Blogbeiträge zur re:publica gewühlt habe, werde ich ein paar Links nachtragen. Oder einfach im re:publica-Wiki mal wühlen, da werden sehr viele Blog-Beiträge gesammelt.

Nachtrag (23.06.07) : Jetzt gibt es auch Videos von einigen Vorträgen!

re:publica Lifestyle

Ich bin auch wieder zurück aus Berlin und schon wieder völlig überfordert, meine Erlebnisse ins Blog reinzupressen. Dummerweise gab’s im ICE 1.0 kein Strom in den Abteilen, daher konnte ich auch nicht vorarbeiten. Zu den Vorträgen, die mir am besten gefallen haben, kommt später noch was, aber bevor ich mich gleich zum Grillen auf eine nette Wiese am Rhein begebe, hier noch ein paar nette Eindrücke.

Es gab also nicht nur interessante Vorträge und Workshops, sondern auch viel offliniges. Es hatten sich zum Beispiel auch ein paar richtige, waschechte Blocks zur re:publica verirrt!

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Web 2.0 war nicht das einzige Thema, backen wurde auch hoch gehandelt! Sieht war ziemlich altmodisch aus, aber mit den vielen handschriftlichen Kommentaren und Zusatzzettel, die sich über Jahrzehnte zu den einzelnen Rezepten angesammelt haben, kann man das Büchlein problemlos als die Urform des Backblogs bezeichnen.

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Anscheinend gab es im Vorlauf der re:publica Diskussionen darüber, dass die Veranstaltung zu kommerziell werden könnte. Diese habe ich wohl verpasst, daher war ich leider falsch gekleidet. Sorry für diesen Fauxpas, nächstes mal zieh ich mich etwas undergroundiger an! (Wobei sich diese Jacke sehr gut zur Wiedererkennung eignet: „Die Jacke kenne ich, warst du nicht auch auf der XY-Konferenz letztens?“).

Beweis: Re-publica reine Kommerzveranstaltung!

Dank der Printausgabe der re:publica lies sich die Veranstaltung auch gemütlich verfolgen.

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Gekuschelt wurde auch, aber offline und daher auch nicht öffentlich …

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Aber eigentlich sind wir doch alle einer Meinung:

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Ich freu mich aufs Barcamp in Frankfurt nächstes Wochende! 🙂

Nachtrag: Aber ein bissl Nerdy war’s schon 😉


cc dotdean

Ach, und wie ich es hierhin geschafft habe, ist mir ein Rätsel. Vielleicht, weil Oli rote Sportjacken mag? 😉

Alle meine Fotos von der re:publica.

Und der diesjährige Geburtstagstorten-Award geht an …

*tusch*


Ich habe nämlich von Hitflip eine sehr nette (generierte) Mail mit einem Frei-Flip bekommen! 🙂 Find ich ne super Idee! Vielen Dank 🙂

Da ich ja auf sehr vielen Seiten registriert bin, kamen natürlich ne Menge Standard-Geburtstagswünsche an. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wer alles mein Geburtsdatum hat. 😉 Dennoch könnten es aber locker 10 mal so viele eMails sein, denn nicht jede Website nutzt diesen Kommunikationsanlass, um sich mal wieder bei Ihren Usern zu melden und im besten Fall wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Eine kleine nette Geste, die der Kundenbindung dient, die aber auch prima zur Reaktivierung von eingeschlafenen Usern genutzt werden kann.

Und nicht jeder ist so oft registriert wie ich – die Wahrnehmung einer solchen Mail ist also weitaus positiver als sonstige Standard-Kontaktaufnahmen.

Die Top 3 Glückwunschmails:

Hiflip, denn Hitflip hat mir einen Frei-Flip geschenkt! Klar, nicht jede Website verfügt über so etwas kleines virtuelles, das man via Mail verschenken kann, dennoch muss man diese Idee erstmal haben!

Hallo Frau Berz,

Hitflip wünscht Ihnen alles Gute zum Geburtstag und bedankt sich für Ihre Treue mit einem Frei-Flip im Wert von EUR 5,99!

Feiern Sie noch schön!

Herzliche Grüße

Ihr
Hitflip-Team

Stadtleben weist neben den Glückwünschen darauf hin, dass man auf dem Portal Anregungen findet, wo man seinen Geburtstag feiern kann! Leider fehlt ein direkter Link. Aber dieser Hinweis findet sich auch in jeder Mail die mal bekommt, wenn ein Buddy Geburtstag hat.

Hallo paulinepauli,

an deinem heutigen Ehrentag übermitteln wir dir herzliche Geburtstagsgrüße, verbunden mit den besten Wünschen für deine Gesundheit, dein berufliches und privates Glück sowie Erfolg bei allem, was du im neuen Lebensjahr anpacken willst!

Die passenden Veranstaltungen, Bars und Clubs zum Feiern oder gemütlichen Beisammensein findest du natürlich auf deinem Freizeitportal.

Alles Gute wünscht das ganze Team von stadtleben.de!

Die Mail von Tausch-dir-was hat mir gut gefallen, weil sie so nett formuliert war und ein putziges Flash-Filmchen drin war. (Ich hatte allerdings einige Probleme, bis ich mir den Film ansehen konnte.)

Hallo Silke,

ein Vögelchen hat mir erzählt, dass Sie heute Geburtstag haben…!

Dazu möchte ich Ihnen recht herzlich gratulieren, Silke Berz!

Ich wünsche Ihnen einen recht angenehmen Tag und vielleicht schöne
Stunden mit Ihren Lieben.

Ach ja – und ehe ich es vergesse – vom gesamten Tausch-Dir-Was-Team
soll ich auch noch herzlichste Geburtstagsgrüsse ausrichten!

😉

Als kleine Geburtstagsüberraschung gibt es hier noch einen kleinen Film
(Sie benötigen einen Flashplayer, um diesen Film zu sehen):
http://www.newsmarketing.de/birthday.swf

Happy Birthday wünscht Ihnen
Jimmy
Maskottchen von
http://www.tausch-dir-was.de

Der Flop unter den Glückwunschmails:

Planet49 schickt mir die Möglichkeit, eine Million gewinnen zu können. Klingt erstmal nicht schlecht, aber an dem Millionenspiel kann ich jeden Tag teilnehmen. Kommt also ziemlich albern rüber!

Hallo Silke Berz,

heute ist ein ganz besonderer Tag: Ihr Geburtstag! Wir wünschen alles Gute und senden Ihnen unsere herzlichsten Glückwünsche!

Als Geburtstagskind dürfen Sie heute 1 Million Euro gewinnen!!!

Ihr Geburtstagsgeschenk-Link: http://maui.planet49.com/r/196/birthday06/1/1/1

Ab sofort können Sie dort jeden Tag kostenlos Ihr Glück um 1 Million Euro versuchen.

Loggen Sie sich dazu einfach mit Ihrer e-Mail Adresse auf
http://maui.planet49.com/r/196/birthday06/1/1/1
ein und spielen Sie täglich kostenlos mit.

Lassen Sie sich feiern!

Ihr PLANET49-Team

Und noch was absurdes zum Abschluss 😉

Der Knüller schlecht hin war eine Glückwunsch-Mail, die ich mir wohl selbst geschickt habe. *lachimmernoch* Futureme ist ein Service, bei dem man eMails schreiben kann, die dann zu einem frei wählbaren Datum in die Zukunft verschickt werden. Anscheinend habe ich mir am 30. April letzten Jahres schon mal im Voraus selbst zum Geburtstag gratuliert! 😉 Wusste ich gar nicht mehr!

Betreff: futureme … ich gratuliere mir selbst zum geburtstag
Von: FutureMe.org

(The following is an e-mail from the past, composed on Sunday, April 30, 2006, and sent via FutureMe.org)

http://www.futureme.org/

E-Mail ans Zukunfts-Ich

Als Kind war für mich das Jahr 2000 die Zukunft. Dann würde ich Mitte 30 sein und voll im Leben stehen. Doch wie ich mir das damals ausgemalt habe, darüber weiß ich nichts mehr.

Hier setzt futureme.org an. Man schreibe an sich selbst eine E-Mail mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Vorsätzen und bestimmt den Sendetermin, z.B. in zehn Jahren oder am 2.2.2022. Dann wird sich sicher herausstellen, dass nicht nur die Zukunft Überraschungen bereit hält, sondern auch die Vergangenheit.

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check out the FutureMe book! now available on amazon.com

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like hearing from your past?
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So, genug der Glückwünsche. 😉