UXcamp Berlin: Ein Barcamp mit dem Themenschwerpunkt User Experience

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Am 23. – 24. Mai 2009 findet in Berlin das UXcamp statt. UX steht für User Experience und Camp natürlich für Barcamp!

Thematische Schwerpunkte
* Information Architecture
* Interaction Design
* Usability Engineering
* Visual Design
* Prototype Engineering
Darüber hinaus sollen auch Product Design und Marketing im Kontext User Experience ihren Platz finden.

Was ist überhaupt User Experience?
Ich versuchs mal mit meinen Worten zu beschreiben, oder zumindest so, wie ich die Begrifflichkeiten und Thematiken einordne:
Bei der User Experience geht es um das Nutzungserlebnis, welches ein User bei der Interaktion mit einer Website (oder Software, Produkt etc. – ich reduziere mal aud Website) erfährt. Dieses Erlebnis kann gut oder schlecht sein.

User Experience Design ist der Prozess der Gestaltung (nicht nur das Layout) von Websites, welche ein möglichst positives Nutzungserlebnis hervorrufen sollen. Dieser Gestaltungsprozess beinhaltet verschiedene Disziplinen, wie sie u.a. oben schon genannt wurden: Information Architecture, Interaction Design, Information Design, Visual Design, Usability Engineering, Prototype Engineering etc. – je nach Ziel des Produktes.

Für diesen Prozess bedient man sich einer Reihe von Methoden und Deliverables wie Site Audits, Content Inventories, Personas, User Scenarios, Mental Models, Sitemaps, Wireframes, Prototypes etc. (Ein schöner Link dazu: User Experience Deliverables.)

Diverse Software gibts für all diese Dinge natürlich auch: IAApps.

User Experience ist nicht Usability!
Beide Begriffe werden leider oft verwechselt oder synonym verwendet. Genau genommen kann man Usability aber als einen Teilaspekt der User Experience sehen. Bei der Usability geht es darum, eine möglichst einfache und intuitive Bedienung. Eine Website mit guter UX muss aber nicht zwangsläufig einfach zu bedienen sein.
Oder wie Wikipedia sagt: Eine positive UX hängt also nicht alleine von einer guten Usability ab, sondern auch vom Joy of Use, von einem ansprechenden Design, von innovativen Features oder auch von der Vermittlung von Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Das ist der Grund, weshalb Websites trotz schlechter Usability sehr erfolgreich sein können. (MySpace, Zappos)

Siehe auch auf Wikipedia: User Experience (de), User Experience Design (en), Experience Design (en).

Das nur als kleiner Versuch einer Erläutung, dass keine Missverständnisse entstehen! Es gab z.B. beim Barcamp in München eine Session zum Thema “Was ist User Experience”, bei der die ausbleibende Diskussion über gute Usability anscheinend bei einigen Teilnehmern für ein wenig Verwirrung gesorgt hat.

Zurück zum UXcamp, denn über all diese Dinge und wahrscheinlich noch einiges mehr, wollen wir in Berlin diskutieren und uns austauschen:
Programm und Anmeldung (Was ist ein Barcamp)
Typisch für ein Barcamp ist, dass vorher noch kein Programm feststeht. Da jeder einen Beitrag zum Programm leisten kann, trägt man alle Themenvorschläge ins Wiki ein. Die finale Abstimmung über alle Beiträge / Sessions findet dann beim Camp jeweils Samstag und Sonntag morgens statt.
Die Teilnahme ist kostenlos … wobei es aber tatsächlich nur Teilnehmer und keine Zuschauer geben sollte. Teilnehmen bedeutet: Eine Session halten oder in einer mitdiskutieren, drüber bloggen (vorher/nachher), bei der Orga oder vor Ort helfen etc. Wer teilnehmen möchte, kann sich über das Mixxt-Network uxcamp.mixxt.de registrieren. Diese Registrierung ist jedoch noch keine Anmeldung. Auf der Mixxt-Plattform wird demnächst ein Event angelegt, über welches man sich dann tatsächlich anmelden kann. Bisher sind schon knapp 300 Interessierte im Mixxt-Network registriert! Wahnsinn! 🙂

Nochmal alle Daten
Datum: 23. – 24. Mai 2009
Ort: Berlin, Erwin Schrödinger Zentrum der HU Berlin
Anmeldung ab demnächst über: uxcamp.mixxt.de
Auf Twitter: UXCampBerlin09
Offizieller tag: #uxcb09

Sponsoring
Da ein Barcamp keinen Eintritt kostet, werden Sponsoren benötigt. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten das Camp zu unterstützen. Wer also daran Interesse hat, kann sich gerne bei mir oder beim Orgateam melden!

Falls nun Fragen aufgetaucht sind … einfach fragen! 😉 Falls jemand bezüglich meiner Ausführungen zu UX anderer Meinung ist … einfach melden. Denn erfahrungsgemäß ist diese Thematik nicht final definiert! 😉

6 Antworten auf „UXcamp Berlin: Ein Barcamp mit dem Themenschwerpunkt User Experience“

  1. Vielen Dank für den spannenden Hinweis … und die sehr gute, auf das Wesentliche beschränke Erläuterung des Begriffs User Experience. Ich sehe das auch so wie Du, wobei man durchaus noch einen Schritt weiter gehen kann, letztlich ist doch User Experience nur dann “umfassend” optimiert, wenn auch das komplette Marketing des Site-Betreibers auf den “Nutzer” (Kunden und Nicht-Kunden) abgestimmt ist, also bei einem Shop neben der Bedienung im engeren Sinne (Usability), den gebotenen Services & Funktionen (Nützlichkeit/Utility) des Shops auch das Sortiment und dessen Preise auf die Zielgruppe abgestimmt sind. Folglich sind UX Agenturen und Dienstleister immer auch als “Marketer” gefordert, mit dem Anspruch sich in die Zielgruppe, das Produkt und die Branche ihrer Kunden hineinzuversetzen; ein hoher Anspruch, aber auf jeden Fall herausfordernde und spannende Tätigkeiten …

  2. @thorsten ja, da hast du auf alle fälle recht. bei einer community zb. zählt da auf alle fälle auch das comunitymanagement mit dazu. oder bei dem genannten beispiel zappos.com ist es vor allem der grandiose service, der die ux ausmacht (und anscheinend reicht genau diese erfahrung, um die schlechte usability auszugleichen). leider hat man als agentur meist nur die möglichkeit, darauf hinzuweisen. und leider ist die antwort meist die gleiche: dafür haben wir nicht genug manpower. 🙁

  3. Ich finde die Definition sehr treffend. Wichtig ist, dass heute nicht nur eine gute Usability zählt, sondern viel mehr das gesamte Erlebnis mit dem Produkt. Vor einigen Jahren konnten Handyhersteller noch mit technischen Rafinessen werben (5MP Kamera Bluetooth, MMS, Taschenlampe usw.) – heute sind die Funktionen Standard oder werden vom Normalverbraucher nicht benötigt. Technische Besonderheiten werden plötzlich unwichtiger. Das Interface umso mehr.

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