Automatische Aggregation

Neben meiner Erkältung habe ich von der Web2.0 Expo natürlich auch einiges an Infos mitgenommen. Ein bissl was davon kann ich nun prima in diesen Beitrag einbauen!

Eine schöne Aussage kam von Tom Coates in seinem Vortrag auf der Web 2.0 Expo “Designing for a web of data”:

turning from a web of pages to an aggregate web of connected data sources and services

Tja, nun sind wir also ständig damit beschäftigt, unsere Datenströme durch Web zu schieben und irgendwo einzufügen … was genauso nervig sein kann wie immer wieder die Freunde zu kontakten. Aber auch wie bei den Freunden gibt es auch schöne Beispiele, wie eine Site dem User behilflich sein kann, oder ihm sogar die Arbeit ganz abnehmen kann.

Last.fm

Naja, Last.fm ist erstmal nur ein super Beispiel dafür, dass man sich ein Musik-Profil anlegen kann, ohne groß was dafür tun zu müssen. (Passt also eigentlich nicht so ganz hier rein, bessere Beispiele folgen;) Man installiert ein kleines Programm und schwupps werden auf Last.fm alle Lieder gesammelt, die man auf dem Rechner hört.

bild-10.jpg

Besseres Beispiel:

Readr

Readr.com (via) ist einer der vielen Aggregatoren, die man mit seinen Daten füttern kann, die dann einen sogenannten “Lifestream” erstellen. Dieser Stream zeigt dann chronologisch das, was man auf anderen Websites tut: welche Lieder man via Last.fm hört, welche Websites man auf del.icio.us oder StumbleUpon bookmarkt, welche Bilder man auf Flickr hochlädt etc. Das sieht dann z.B. so aus:

readr-stream.jpg

Soweit Readr … worauf ich aber eigentlich hinaus will ist die Art und Weise, wie man bei Readr seine Accounts einträgt (und wie das auch schon einige andere Seiten tun, mir fallen sie nur grad nicht ein). Readr nimmt einem nämlich fast die ganze Arbeit ab, indem er schon mal nach dem bei Readr verwendeten Usernamen und der eMail-Adresse sucht. (Bringt natürlich nur Ergebnisse, wenn man immer unter gleichem Namen auftritt;)

readr-find-your-accounts2.jpg

Wenn mal kein Profil gefunden werden konnte, kann man das dann noch händisch nachtragen. In den meisten Fällen geht das auch ganz flott:

reader_stumble.jpg

Leider ist es nicht in allen Fälle so einfach … was nicht an Readr sondern an den zu integrierenden Seiten liegt. Diese müssten die Daten leichter zugänglich machen.

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Schönstes Beispiel:

Dopplr

(mal wieder 😉 wer noch ne Einladung braucht, bitte melden)

Bei Dopplr kann man eintragen, wann man wohin reist und dann sehen, welcher der Freunde zur gleichen Zeit dort sein wird. Man kann nun bei Dopplr eine Verknüpfung zum Flickr-Account herstellen um die während dem Trip gemachten Fotos auf der Trip-Seite anzuzeigen. Jetzt könnte man glauben, dass man nun auf Flickr bei den Fotos, die zum entsprechenden Trip gehören, ein Tag setzen muss, damit Dopplr die Zusammenhänge erkennt (so wie das ja auch bei Upcoming läuft). Falsch gedacht 🙂 denn Dopplr ist viel schlauer! Dopplr nutzt die Metadaten der Fotos und sucht sich so die Fotos raus, die während der Tripps gemacht wurden und ordnet sie automatisch zu! (Von diesem Feature habe ich von Stowe Boyd in seinem Web 2.0 Expo-Workshop “Building Social Applications” erfahren.)
dopplr-flickr-bilder.jpg

Das Ganze hat mich zwei Klicks gekostet: Auf Dopplr auswählen, dass Flickr-Bilder importiert werden sollen und auf Flickr (man wird automatisch dort hingeleitet) die Zustimmung dazu geben. Und so siehts dann auf Dopplr aus:

dopplr-a-trip-to-berlin-in-november-for-silke-berz.jpg

Einmal einstellen und alle Fotos werden immer automatisch den Trips zugeordnet. Perfekt! 🙂

Man muss also nur mal ganz genau überlegen, welche Daten überhaupt vorliegen und die dann geschickt nutzen! Und um diesen Beitrag auch wieder mit Tom Coates Worten abzuschließen:

Designing for a web of data - Tom Coates

Und wo kriegt man all diese Daten her? Toms Antwort:

Designing for a web of data - Tom Coates

PS @ Holger: Bevor du nun wieder einen Datenschutzanfall kriegst, oder dich fragst, warum die Leute so viel von sich preisgeben … darum gehts hier in meinem Beitrag nicht! 😉

Eine Nacht mit … Mogulus

Nachdem mir gestern kurzfristig meine Verabredung für die “Midlife Crisis” im Schlachthof abgesagt hat, saß ich also alleine twitternd zu Hause vorm Fernseher. Dotdean und Schoki auf dem Weg nach Bonn zu Oli_wwb … kamen auf die Idee eine Mogulus-Live-Schaltung nach Berlin und Hamburg zu machen … bzw. wer halt grad so online war.

Was war nun schon wieder Mogulus? Hab das Gefühl, seit ich Twitter nicht mehr rund um die Uhr aufmerksam verfolge, krieg ich die wichtigsten Dinge nicht mehr mit! 😉

kosmarchannel.jpgAuf http://kosmar.de/sendet/ konnte man dann die “Liveschaltung” sehen: Kosmar zuhause im Wohnzimmer, abwechselnd mit Dotdean, Schoki und Oli in Bonn, Jkleske in Karsruhe, Picki in HH, KCU in Berlin und Manuel in Kanada … jeweils live auf Sendung aber immer abwechselnd! Sorry für de kryptschen Namen, aber das ist irgendwie einfacher. 😉
Da Kosmar neben dem Mogulus-Player einen Lingr-Chat platziert hat, konnte man also prima auf das reagieren, was der jeweils Sendende gerade so von sich gegeben hat. Und der hat das wiederum natürlich auch gesehen und konnte drauf antworten.

Was hab ich also gemacht? Mich flugs zur Closed Beta von Mogulus einladen lassen, ein bissl rumgeklickt und schon hatte ich meine eigene Live-Sendung. Das war wirklich erstaunlich einfach, denn wenn ich das ohne Jammern und Fragen hinkriege, ist es wirklich komplett untechnisch zu bedienen!

Gut, damit ich in Kosmars Sendung reinkomme, hat er mich dann auf Skype angerufen und mir diktitiert, was ich tun muss, und plopp war ich OnAir mit … keine Ahnung … 20 Zuschauern? Und das war wirklich komisch. Denn es ist ja kein Video-Chat, sondern wie ne TV-Sendung. Man redet also ins Nichts hinein und muss ständig was erzählen, damit es denen am anderen Ende nicht langweilig wird. Man redet also mit dem Rechner … die Leute antworten im Chat … zwischendurch ploppt noch Skype oder Snitter auf … das war schon hart am Kommunikations-Overload! Teilweise kam man sich vor wie bei 9live, denn wenn z.B. im Chat das Thema in eine andere Richtung ging wusste man, dass einem Niemand mehr zuhört! *gg*

mogulus.jpg
Was wurde da so geredet? Es ging um Muttis, um Startups, um die gute alte NewEconomy-Zeit, Kai hat vor der Kamera Spaghetti gekocht, Kosmar hat CDs rezensiert, Bücher wurden vorgestellt und und und … Stunden später (so gegen 3 bzw 4 Uhr) hatte ich es mir auf dem Sofa bequem gemacht und bin weggeknackt. 😉 Zum Glück hatte ich nur noch ne Stehlampe brennen, mein Kamerabild war also fast schwarz. 😀 Dennoch gibt es jetzt ca 4 Sekunden Film “Schlafen 2.0 – …” Den Rest vom Untertitel hab ich wieder vergessen. 😉

Heute morgen hatte ich das Gefühl, mich nicht ungekämmt vor den Rechner setzen zu können. 😀

Mogulus.comich hab noch 4 Einladungen, wer Interesse hat, bitte melden. Sorry, alle Einladungen sind weg. Sollte noch jemand Interesse haben, kann ja vielleicht jemand der von mir Eingelandenen mit weitere Einladungen aushelfen! 🙂

Fundstück: Cooles RSS-eMail-Feature im Frontline-Shop ;-)

Grad gestern entdeckt! Im Frontline-Shop gibt’s jetzt (oder schon länger?) einen Brandneu-Melder, der via eMail darüber informiert, wenn vorgemerkte Produkte neu angkommen sind. Im Prinzip ist das ein tolles Feature …

Nur bei der Darstellung dieses Features hapert es noch ein wenig … es wirkt zwar richtig schick modern mit diesem RSS-Icon, aber wo ist der RSS-Feed? Ich hab ihn nicht gefunden.

20070910frontlineshopcom-brands-new-balance.jpg

Klickt man auf den Link “Was ist der Brandneu-Melder, erscheint folgende Info:

Unser Brandneu-Melder sendet dir eine E-Mail, sobald ein vorgemerkter Artikel oder ein Produkt der vorgemerkten Marken bei uns im Lager eingetroffen ist und von dir bestellt werden kann.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass da ein Icon verwechselt wurde. Denn wenn man auf “Hinzufügen” klickt, gelangt man (nach dem Login) auf eine Seite, die ein anderes Icon zeigt, ähnlich zwar, aber definitiv anders:

20070910frontlineshopcom-mein-konto-e-mail-news-brandneu-melder.jpg

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Nebenbei bemerkt:
Linda vom Get Elastic-Blog (sie avanciert gerade zu meiner Lieblingsbloggerin;) hat vor ein paar Tagen einen Beitrag über solche netten kleinen Shop-Features geschrieben (die allerdings besser umgesetzt sind). Und unter anderem hat sie einen Notification-Service aufgetan, der einen darüber informiert, wenn ein gemerktes Produkt bald ausverkauft sein wird. Schlauer Trick, oder? Wenn ein User sich ein Produkt “merkt”, dann kann das mehrere Gründe haben. Vielleicht will er woanders nach einem besseren Preis suchen? Oder er ist sich noch nicht sicher, ob er es wirklich kaufen will? Oder was auch immer. Jedenfalls kann ihn diese Verknappung dazu bringen, das Produkt nun doch endlich zu bestellen. Alternativ, schlägt Linda vor, könnte man auch eine Mail rausschicken, wenn das Produkt reduziert ist.

Inspirierende Erstbefüllung

Der Stern hat ein Listen-Dings gelauncht: Die Stern Shortlist. (via)

“Dings”, weil wohl nicht ganz offensichtlich ist, was genau es sein soll … ein Entertainment-Portal (Stern) oder ein Social Shopping-Portal (Exciting Commerce)?

Um was gehts? Chefredakteur Thomsen im Interview bei Turi:

“Das Angebot besteht aus bunten, schrägen, unterhaltsamen, aber auch informativen und nutzwertigen Listen, die sich mit Medienprodukten beschäftigen. Und zwar mit Filmen, Musik oder auch Games, die gesamte Palette Fernsehsendungen, Fernsehdokumentationen, Hörbücher, Bücher.”

Mal abgesehen davon, was der Stern damit erreichen will (Klicks generieren) und wie das Ding aussieht (langweilig, trocken und altbacken) , eines hat mir gut gefallen: Die Erstbefüllung!

Stern-Redakteuere haben bereits unglaublich viele (es sollen hunderte sein) lustige, ungewöhliche, interessante und hilfreiche Listen erstellt und das Ding befüllt. Ich kann mir vorstellen, dass die beim Ausdenken der Listen-Titel bestimmt viel Spaß hatten …

Ein paar Beispiele:

Dass man via Liste auch kreativ kommunizieren kann, zeigt sogar direkt ein Mitglied der Redaktion: Alles, was ich der stern.de GmbH noch sagen wollte

Die User können (und sollen) nun aber auch eigene Listen erstellen. Also habe ich das mal gemacht: Bücher, mit denen man durch Zeiten wandert

Wenn man sich die Kommentare so ansieht, stellt man allerdings fest, dass das Angebot geradezu nach kollaborativen Listen schreit. In den Kommentaren zur Liste “Bücher, die man gelesen haben möchte” beispielsweise schlagen die User eine ganze Reihe von Büchern vor, die auch in die Liste reinpassen – und sie schlagen sogar eine weitere, abgewandelte Liste vor: “Bücher, die man einmal angefangen hat und sich wünscht sie zu Ende gelesen zu haben”. Der Listen-Owner selbst schlägt vor, erstmal ein paar Bücher zu sammeln, und in seinem Profil sieht man schon, dass diese zweite Liste bereits in Arbeit ist. (Ich hoffe mal, der User und die Kommentare sind echt und nicht von der Redaktion gestellt. 😉

Was ich aber eigentlich sagen wollte – erstes Fazit sozusagen:

Irgendwie macht’s Spaß … die schon vorhandenen Listen inspirieren und machen Lust, eigenen Listen zu erstellen. Auf vielen anderen Web2.0-Dingens, auf denen man auch Produktlisten erstellen kann, habe ich oft das Gefühl, dass den meisten Leuten einfach die Idee fehlt, was für eine Liste man denn anlegen könnte.
Also die Grundbefüllung, die durch die Stern-Redaktion vorgenommen wurde, hilft dem Einfallsreichtum auf die Sprünge.

Denn … nichts ist schlimmer als ein weißes Blatt. Ein klein wenig Anregung kann viel bewirken. (Natürlich verfügt nicht jeder Dienst über eine solche schlagkräftige Redaktion, die sich auf dem Gebiet gut auskennt.)

Allerdings muss ich dazusagen, dass Design und Bedienung (alles sehr winzig, vor allem beim Erstellen der Listen) nicht gerade einladend wirken.

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PS: Der Stern hat wohl 439 Listen vorgelegt. Das sieht man, wenn man den User Nummero 1 (http://stern-shortlist.de/userprofile/1) aufruft. 😉